In einem Verfahren vor dem Landgericht Dortmund (Az.: 22 O 171/08) ist der Kläger in die Bredouille geraten, weil er seine heimliche Geliebte nicht als Unfallzeugin benennen wollte – aus Angst, seine Lebensgefährtin könnte davon erfahren. Dabei wollte der Kläger von seiner Vollkaskoversicherung eigentlich nur den Schaden am Fahrzeug ersetzt bekommen. Die Versicherung vertrat jedoch die Auffassung, dass dem Kläger eine Obliegenheitsverletzung zur Last zu legen sei, da er die Frage nach Unfallzeugen wahrheitswidrig verneint hatte. Das Landgericht gab der Versicherung Recht und wies die Klage auf Zahlung der Versicherungsleistungen ab. Der Kläger habe – so das Gericht – die Pflicht verletzt, alles zu tun, was zur Aufklärung des Tatbestands und zur Minderung des Schadens dienlich sein kann. Diese führe zu einer Leistungsfreiheit der Versicherung. Das Aufklärungsinteresse der Versicherung trete nicht hinter dem Interesse des Klägers zurück, seine Beziehung geheim zu halten.